Die neue Kämpferin im Veteranenbereich
Es ist erst einige Wochen her, da klopfte Nina Schneider beim Martial Arts Team Neumünster an. „Kickboxen wollte ich eigentlich schon immer mal machen. Jetzt, wo ich Phillip kennen gelernt habe, entschied ich mich, diesen Schritt zu gehen“, sagt die jung gebliebene einundfünfzigjährige Athletin. Gesagt getan. Obwohl extra aus Hamburg kommend, fährt Nina zweimal die Woche nach Neumünster, um intensiv am Kickboxtraining teilzunehmen. Aber damit nicht genug. Nina teilte umgehend mit, dass sie nicht nur trainieren, sondern auch auf Wettkämpfen starten möchte. Eine „Win-Win“-Situation, wie sich herausstellte, denn ihr Trainer Phillip Stockfleth fehlte noch eine Veteranin in der Ü45 Jahre-Klasse. Somit war schnell klar, dass Phillip seine neue Veteran-Kämpferin Nina im Crash-Kurs-Verfahren auf die „Lübeck Open“ (ein verbandsoffenes Turnier) vorbereitete. Es waren nur wenige Wochen Zeit dafür. Aber: Es sollte sich lohnen. Nina zeigte von Anfang an ein tolles technisches Verständnis, einen herauszuhebenden Ehrgeiz und Biss und eine gute Umsetzung der ihr zu vermittelnden Techniken. Im Training stellte Phillip ihr die besten Wettkämpfer als Partner zur Seite, so dass Nina schnell aufschließen und lernen konnte. „Natürlich kann Nina erstmal nur rudimentär bestimmte Dinge für sich nutzen, aber sie hat ein gutes Angriffsverhalten und geht somit viel nach vorne. Kontern und Verteidigung müssen wir allerdings noch viel trainieren“, lacht Phillip.
Am 12.07.2025 war es dann soweit. Nina startete auf den „Lübeck Open“. Zuerst stand die Disziplin „Best Technik“ auf dem Programm. Hier werden einem Kampfrichter-Gremium festgelegte, vorzuführende Techniken präsentiert. Nina konnte sich gegen eine Athletin aus Rendsburg durchsetzen, da Nina einfach die besseren Fußkicks präsentieren konnte. Nach Beendigung der Disziplin erhielt Nina ihren ersten Pokal auf einem Kickboxturnier.
Richtig bemerkenswert wurde es dann im Semikontakt (Pointfighting). Nina hatte zwei Starts in zwei Kategorien. Sie kämpfte definitiv nicht wie eine Anfängerin. Ganz im Gegenteil. Sie konnte durch tolle, durchdachte Angriffe ihre Gegnerinnen unter Druck setzen und viele Punkte sammeln. Sie zeigte eine tolle Performance und wurde durch die anwesenden Mitglieder mit „Nina-Nina-Rufen“ lautstark unterstützt. Am Ende konnte sie unter Beifall eine Silbermedaille und einen Siegespokal mit nach Hause nehmen.
Trainer Phillip Stockfleth dazu: „ Nina hat ein Kämpferherz und wir werden noch viel von ihr hören. Wie sagt man so schön umgangssprachlich: Sie hat Blut geleckt. Sie ist extrem positiv aufgefallen. Die ganze auf dem Turnier anwesende Community war von ihr angetan und ich freue mich besonders, dass all‘ meine Schülerinnen und Schüler Nina so toll aufgenommen, supportet und lautstark unterstützt haben, als wäre sie schon seit Jahren Teil der Wettkampfmannschaft. Nina passt einfach durch ihre Engagement, ihren Mut und ihre sehr offene Art ins Team. Zusätzlich geht Nina nun auch noch mit zwei Pokalen und einer Silbermedaille nach Hause. Das nennt man einen gelungenen Einstand.“
